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Meine Gedichte

Im Stil des Menschen Eugen Roth, weil er vielleicht auch das geschrieben hätte:

Ein Mensch ist Mensch und dennoch mehr,
Er ist auch Möbelspediteur.
So kaufte er in all’ den Jahren
Manch’ Lkw zum Möbel fahren.
..

Balou im Alter von 9 Monaten auf der Insel Texel im Morgengrauen

Blick ins freie Land

Ein Mensch zieht um aus seinem Haus,
das nicht das seine - aus ist die Maus.
Doch diese Sicht ist relativ,
das neue Haus ist nicht so schief,
im Dach und bei den Fensterbalken,
welch’ Wunder, dass es standgehalten
so manchem Wetter und auch Sturm;
denn im Gebälk saß schon der Wurm.

Das Haus, das nun der Mensch bezieht,
ist anders, fest gebaut, nicht schief.
Es liegt auch schön am Waldesrand,
weshalb man „Villa“ es genannt.

 

Der Blick reicht über Berg und Tal,
bis an den Rhein und noch einmal,
bis an den Rand der schönen Eifel,
wer hätte da wohl gar noch Zweifel,
dass die Entscheidung richtig war,
umherzuziehen – noch einmal.

Der Mensch denkt: Nichts kann schöner werden,
solang er lebt auf dieser Erden.

Weil das genau sich so verhält,
erkennt der Mensch, dass diese Welt,
nur manche Menschen glücklich macht;
die andern träumen Tag und Nacht…

Doch Träume helfen halt nicht weiter,
auf unser langen Lebensleiter,
auf die der Mensch gestiegen ist,
von dort ins freie Land er blickt.

Auszug

Ein Mensch hat jüngst sein Haus verkauft.
Nun zieht er aus - aus ist die Maus.

Ein Haus, in dem der Mensch gern wohnte,
Worin er sich nicht einmal schonte,
Mit putzen und treppauf, treppab,
Weil so ein Haus es in sich hat.

Die neue Wohnung ist dagegen
Nur groß genug, um gut zu leben.
Nun geht es nicht mehr auf und ab,
Die Treppen und im Gartentrakt.

Das Putzen geht rasch von der Hand,
Bei kurzem Weg von Wand zu Wand.

Und so gewinnt der Mensch mehr Zeit
Für sich und die Gemütlichkeit.
Deshalb ist manches Mal zu raten,
Nicht mit dem Hausverkauf zu warten.

 

Der kleine Unterschied

Ein Mensch denkt nach, kommt zu dem Schluss,
Dass endlich was geschehen muss.
Doch was, das weiß er leider nicht,
Deshalb bleibt er der kleine Wicht.

Der Unmensch kommt zum gleichen Schluss,
Nur weiß er, was geschehen muss.
So ist dem Menschen - oft oh' Graus,
Der Unmensch einen Schritt voraus.

Der Aufschwung

Ein Mensch ist sich nicht wirklich klar,
Ob das jetzt schon der Aufschwung war.
Noch boomt es auf den meisten Märkten,
Was noch nicht heißt - das wär’ zu merken -
Dass unsre deutsche Welt im Lot;
Denn vorher sah man sie schon tot.

Doch wie der Mensch nun einmal ist,
Ganz durch und durch ein Optimist.
Er glaubt der Aufschwung ist gekommen,
Trotz seines Jobs, der ihm genommen.
Der Nachbar, vorher arbeitslos,
Ist jetzt erneut in Lohn und Brot.

Das heißt ihn hat es nicht getroffen.
Er kann über Hartz IV nur hoffen,
Dass es auch ihm bald besser geht,
Weil unsre Angie ihn versteht,
Und sicherlich schon dafür sorgt,
Dass er nicht restlos outgesourced.

So dreht sich in den Weihnachtswochen,
Des Menschen Welt nur noch ums Hoffen,
Das gilt, und das ist keine Mär,
Auch für den Möbelspediteur.
Der nämlich könnt’, ach wär’ das fein,
Ihn von Harzt IV ganz rasch befrei’n.

Und die Moral von der Geschicht’:
Auch Angie freut’s – warum auch nicht.