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1. Orientierung in einer ortientierungslosen Welt

Die beiden Anker

Unsere Welt ist aus den Fugen geraten. Diktatoren, Autokraten, Populisten, Glaubens- und Religionsfanatiker, Terroristen, Kriege, Krisen und Konflikte bestimmen aktuell unseren Alltag. Nichts scheint mehr verlässlich. Wer am Abend mit einem Kopf voll verwirrenden Tagesnachrichten dennoch einschläft, der wacht morgens auf und wird von neuen verwirrenden Nachrichten überschüttet.
Im Angesicht der täglichen Bilder und Nachrichten bedarf es einer stabilen Psyche, nicht depressiv zu werden und den Halt und den Glauben an eine bessere Entwicklung und Zukunft zu verlieren.
In dieser Lage ist es hilfreich und empfehlenswert sich bewusst zu machen, dass der Einzelne durchaus in der Lage ist, sich dieser belastenden und verwirrenden Entwicklung zu widersetzen und seinen eigenen Leuchtturm neu zu justieren, um sein Lebensschiff nicht dem völligen Untergang auszusetzen und erfolgreich an den Brandungsfelsen der Gegenwart vorbeizusteuern.
Zwei sichere Ankerplätze haben mir in der Vergangenheit gegeben und geben mir in der Gegenwart einen zuverlässigen Halt in einer Welt, die dabei zu sein scheint, sich selbst, um die Früchte der Evolution zu bringen.
Der eine Anker ist die Erkenntnis des deutschen Philosophen, Immanuel Kant (1724 – 1804), dass zwei Dinge das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht erfüllen, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über ihm und das moralische Gesetz in ihm. Er sieht sie beide vor sich und verknüpft sie unmittelbar mit dem Bewusstsein seiner Existenz. (Kritik der praktischen Vernunft, 1788. Kapitel 34. Beschluß)...

2. Schuld an der orientierungslosen Welt

Der Schuldbegriff

Es reicht heute nicht mehr aus, die beklagenswerte Feststellung zu treffen, dass es keine Orientierung in einer orientierungslosen Welt mehr gibt. Im Gegenteil. Gefragt sind Perspektiven, die diese Orientierungslosigkeit aufheben und Wege aus den Gefahren der Krisen und Kriege auf unserem Planeten aufzeigen. Dazu bedarf es jedoch einer umfassenden Ursachenforschung auf deren Ergebnisse sich alle Menschen und V ölker dieser Welt verständigen, sie akzeptieren und in aktive Politik umsetzen. Die Frage muss also lauten, was ist Schuld und wer ist schuld an dem äußerst kritischen Zustand, den wir beklagen.
Wissenschaftler nahezu aller Disziplinen haben sich seit der Antike, mit den Grundfragen unseres Lebens auseinandergesetzt und zahlreiche wertvolle Hinweise, Denkanstöße, Theorien und praktische Hilfestellungen zur Lösung von Problemen der Menschen mit sich selbst gegeben. Hier ist insbesondere Karl Jaspers zu nennen, deutsch-schweizerischer Arzt und Philosoph, der sich u.a. mit der Schuldfrage (Die Schuldfrage. Von der politischen Haftung Deutschlands, Piperverlag, München, 1974) und den Schuldbegriffen befasst hat.
Es ist sicher hilfreich, zunächst Struktur in und Klarheit um den Schuldbegriff zu bringen, damit die Schuldigen an dem Zustand unserer Welt nicht nur identifiziert, sondern auch im wahrsten Wortsinn „dingfest“ gemacht werden; denn nur wenn die Schuldfrage eindeutig einer der vier von Jaspers aufgestellten Schuldkategorien (kriminell – politisch – moralisch – metaphysisch) zugeordnet werden kann, sind auch die erforderlichen und notwendigen Maßnahmen möglich. Dennoch reicht es nicht aus, die Schuld festzustellen, an einem Umstand, der von einer Person, Gruppe, Institution oder dem Staat – was immer auch darunter subsummiert werden kann - zu verantworten ist...

3. Frieden in einer orientierungslosen Welt

Der Friedensbegriff

Mit Beginn der Existenz des homo sapiens auf unserem Planeten hat auch der Frieden, wie auch sein „Gegenspieler“, der Krieg, Einzug in seine und damit unsere Welt gehalten. Der Erfindungsreichtum des Menschen musste vor allem in den letzten Jahrhunderten den Blick auf Krieg und Frieden immer wieder neu justieren. Es waren besonders die Philosophen und Denker in ihrer Zeit, die die Begriffe wiederholt neu dachten und neu interpretierten. Im Angesicht der verheerenden Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen war es insbesondere der Königsberger Philosoph Immanuel Kant, der sich intensiv dem Friedensbegriff zuwandte und in seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ aus den Jahren 1795 und 1796 – 1. Und 2. Auflage - eine bis heute gültige und allseits anerkannte Interpretation des Friedensbegriffs vorlegte. Und nicht nur das. Auch Maximen und Handlungsanleitungen für eine Friedensordnung sind in seinem Werk niedergelegt. Völkerbund, Menschenrechte und letztlich auch die UNO sind aus seinen Gedanken Wirklichkeit geworden. Doch einen „echten Frieden“ im Sinne des Philosophen haben sie der Menschheit bisher nicht gebracht. Was Kant nicht vorzuwerfen ist. Die Schuld liegt vor allem bei den Staatenlenkern dieser Welt, die „unseren Kant“ nicht gelesen haben und/oder nicht verstehen wollen. Sonst sähe diese Welt heute anders aus...

 

4. Vom Sinn des Lebens in einer orientierungslosen Welt

Die Sinn-Frage

Mehr und mehr fragen Menschen unserer Zeit nach dem Sinn des und insbesondere nach dem Sinn ihres Lebens. Auch ich gehöre zu den Fragestellern und habe zunächst im Rückblick festgestellt, das diese Sinn-Frage in den unterschiedlichen Lebensabschnitten eines Menschen immer wieder auch dem zeitlichen Ablauf und der beruflichen Entwicklung und damit der Lebenserfahrung entsprechend unterschiedlich beantwortet wird, werden muss...

5. Fehler des Menschen in einer orientierungslosen Welt

Der Mensch als Mensch

Der Mensch macht Fehler, weil er ein Mensch ist. Also ist der Mensch kein Mensch, wenn er keine Fehler macht? Was aber ist er dann, der Fehlerlose? Er ist Gott. Und weil Gott kein Mensch ist, ist er fehlerlos...