Im Stil des Menschen Eugen Roth, weil er vielleicht auch das geschrieben
hätte:
Ein
Mensch ist auf den Hund gekommen,
Hat ihn zu sich – genau genommen –
In sein Zuhause aufgenommen...
Moritz
im Weinberg
Bei
Helga zu Gast
Ein
Mensch heißt Helga und lädt ein,
Vier Gäste in ihr Haus zum Wein,
Doch bleibt’s beim Wein alleine nicht,
Denn Helga kocht – welch’ ein Gedicht.
Die
Gäste staunen ob der Kunst,
Mit der sie Suppe, Fisch und sunst,
Noch weit’re Spe-zi-a-li-täten,
Kocht, rühert oder goldbraun brätet.
Doch
das ist nur die eine Seite,
Die andere kaum zu beschreiben.
Ob Messer, Löffel, Teller, Gabel,
Ob Tischtuch, Deckchen oder aber…
Es ist vom feinsten alles hier,
Nur eins das fehlt, ein kühles Bier.
Doch
Helga ist bei sich zu Hause,
Hier ist sie kein Kulturbanause,
Denn wer zu solchem Mahl einlädt,
Der hat schon Stil - doch weit gefehlt,
Sie hat noch mehr im Lauf des Abends,
Ein kleines Schwipserl, doch ganz harmlos.
D’rum
haben sich die lieben Gäste,
sehr amüsiert auf ihrem Feste,
Bei dem so alles anders war,
Als wie bekannt woanders gar.
So gingen alle Gastmahlgäste,
Spät aus dem Haus und fort vom Feste,
Das lange noch hat nachgeklongen,
Dank Helga; wir sind gern gekommen.
Es
geschieht nichts
Ein
Mensch, politisch int’ressiert,
Erkennt, dass kaum noch was passiert,
Was ihn und and’re könnt begeistern,
Deshalb will er die Zukunft meistern
Stellt sich bereit, aktiv, gezielt,
Dass endlich wieder was geschieht.
Er
meldet sich beim Ortsverband,
Den Blick nach vorn und schriftlich an.
Dann wird er höflich eingeladen,
Erhält die Satzung und die Fahne
Von der Partei, die nun sein Heim,
Politisch und auch sonst soll sein.
Beim
ersten Treffen aller Glieder,
Die einen kämpferisch, die Mehrzahl bieder
Wird überlegt und diskutiert,
Wie man die Bürger motiviert
Zur Wahl auf jeden Fall zu gehen
Um jeden, der hier sitzt, zu wählen.
Der
Mensch naiv genug ist, um zu fragen,
Was man den Bürgern wolle sagen,
Was anders, besser werden soll,
Denn diese sind des Leides voll
Was bisher ward noch kaum vollbracht,
Von jenen, die noch an der Macht.
Die
neuen Freunde der Partei,
Sie sind dem Menschen dankbar, weil
Er es gewagt hat‚ sie zu stellen,
Die Frage, die auf alle Fälle,
Aus ihrer Sicht zum Ziele führt,
Weshalb man ihn zum Vorstand kürt.
Nun
ist der Mensch ganz plötzlich wer,
Er hat ein Amt und noch viel mehr,
Jetzt muss er neben Amt und Würde,
Noch tragen eine schwere Bürde,
Die er sich selber zuzuschreiben
Weil er nicht konnte ruhig bleiben.
Er
hatte es gewagt, zu fragen,
Die erste aller wicht’gen Fragen:
Was war nicht gut, was muss gescheh’n?
Wohin politisch soll es geh’n?
Wo liegt das Ziel, dass zu erreichen?
Wo stellt man wie die richt’gen Weichen?
Konkrete Antwort gab es nicht,
Nur Allgemeines, wenig Licht,
Das in der Dunkelheit erhellt,
Und sichtbar macht, in einer Welt,
Was wichtig wär’, dass man es tut,
Doch dazu fehlte hier der Mut.
Der
Mensch erkennt das Grundproblem,
Weshalb auch hier nichts wird geschehn’n.
Wo kein Konzept und wo kein Plan,
Ist Politik ein hohler Zahn
Und dieser ist zu nichts was nutze,
Als ob der Mensch das nicht längst wusste.