Im Stil des Menschen Eugen Roth, weil er vielleicht auch das geschrieben
hätte:
Ein
Mensch ist Möbelspediteur,
Doch fällt ihm das zunehmend schwer.
Die Kosten treiben ach oh’ Graus
Die allerletzten Haare aus...
Weinlese
2003 im Ahrtal
Hoffen
auf bessere Zeiten
Ein
Mensch ist Möbelspediteur,
Doch fällt ihm das zunehmend schwer.
Die Kosten treiben ach oh’ Graus
Die allerletzten Haare aus.
Ob
Nebenlohn- und Autokosten,
Container die darob verrosten.
Ob Schwarzarbeiter beim Kollegen,
Der Mensch verzweifelt fast deswegen.
Dann
noch die Maut und Ökosteuer,
Die ganze Arbeit wird so teuer,
Dass ihn der Umzugskunde fragt,
Woher das alles kommen mag.
Der
Mensch erklärt und protestiert,
Lässt Leute geh’n – subventioniert –
Die Arbeit von dem hart Ersparten
Und hofft – worauf wir alle warten,
Dass sich die Zeiten bessern mögen.
Doch
was der Mensch denkt ist verwegen.
Nichts besser, keine Zeitenwende,
Rot-Grün regiert uns an das Ende,
Bis keiner mehr von dem was hat,
Was er Jahrzehnte angespart.
Der
Mensch denkt nach, ist gar nicht heiter,
So, bitte, geht es doch nicht weiter.
Dann schließt die Spedition er zu,
Lässt seinen Job für immer ruh’n.
Und
die Moral von der Geschicht’:
Der Mittelstand verträgt es nicht,
Wenn ihm der Staat die Luft zum atmen
- Mit all den vielen Bürokraten –
Auch die noch nimmt und dann verbal
Behauptet weil die Welt global,
Sei diese Zeit so wie sie ist.
Doch
selbst der größte Optimist,
Glaubt nicht was Politik verspricht.
Der Mensch deshalb als Spediteur,
Vertraut der Politik nicht mehr.
Und ist Vertrauen erst verspielt,
Führt jeder gegen jeden Krieg.
Die
Maut kommt – aber wann
Ein
Mensch ist Mensch und dennoch mehr,
Er ist auch Möbelspediteur.
So kaufte er in all’ den Jahren
Manch’ Lkw zum Möbel fahren.
Dann
macht der Staat dem Menschen klar,
Dass noch etwas zu regeln war.
Und holt den Geist aus einer Flasche
Mit Namen Maut – was nicht zum lachen
Geeignet ist, wenn man erkannt,
Worin der Staat sich hier verrannt.
Der
Mensch bestaunt die Großmannssucht
Von zwei Ministern, die versucht,
Ein gutes Rad neu zu erfinden,
Statt sich mit and’ren zu verbünden,
Und längst Bekanntes einzuführen.
Der
Mensch als Möbelspediteur,
Begreift sein Land schon lang nicht mehr.
Versteht nicht, wie von seinem Geld,
Sein Staat Staatsdiener unterhält,
Die, offensichtlich schlecht beraten,
Nicht wirklich wussten, was sie taten.
Trotz
17.000 enger Seiten
Vertragstext, was nicht zu begreifen,
Ist weder Maut noch Technik rund,
Das Mautsystem kam auf den Hund.
Der
Mensch bestaunt den Imageschaden,
Den sich sein Land nun aufgeladen.
Wo ist der Geist aus jener Flasche,
Den wir in frühren Zeiten hatten,
Als Deutschland noch das Land der Denker.
So
gehen Zeit und Geld dahin,
Der Mensch vermag den tief’ren Sinn
Des Ganzen nicht mehr zu begreifen,
Beginnt an seinem Staat zu zweifeln
Und an den Dienern, die hier walten,
Sich so, wie hier gescheh’n, verhalten.