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Meine Gedichte

Im Stil des Menschen Eugen Roth, weil er vielleicht auch das geschrieben hätte:

Ein Mensch beschließt, ein Haus zu bauen.
Kann er dem Architekten trauen?
Was ist mit Handwerk und dem Preis?
Sind sie in Ordnung, oder weiß
...

Aika auf einer Ahrwiese

Hausbau

Ein Mensch beschließt, ein Haus zu bauen.
Kann er dem Architekten trauen?
Was ist mit Handwerk und dem Preis?
Sind sie in Ordnung, oder weiß
Vielleicht ein Unmensch und sogar,
wie man hier schwarz baut, an der Ahr.

Der Mensch, er macht sich viel Gedanken,
Beginnt dann auch sehr oft zu wanken,
Ob seine Absicht, es zu wagen
Nicht doch vielleicht zu schwer beladen,
Mit Risiken und Geldverlust.
Kein Mensch sagt, dass er bauen muss.

 

So wägt er ab und hin und her,
Er denkt bei sich, wie schön es wär’,

Säß’ er doch schon im Haus von morgen
Und hätte nicht von heut’ die Sorgen,
Die er sich vielleicht unbedacht,
Jedoch in jedem Falle macht.

So geht dem Mensch die Zeit dahin,
Und plötzlich kommt ihm in den Sinn,
Dass er ja schon zu alt geworden,
Um neu zu bauen, ohne Sorgen.
Weshalb er weiter Miete zahlt,
Für seine Wohnung an der Ahr.

Es zeigt des Menschen Leben oft,
Was man erträumt und auch erhofft,
Muss irgendwann man auch entscheiden.
Sonst wird der Mensch stets dort verweilen,
Wo er sich nicht entscheiden muss,
Und das bereitet mehr Verdruss.

Wenn man 61 wird

Ein Mensch bedenkt mit Einundsechzig,
Sein langes Leben hinter sich,
Und meint, dass er mit diesem Alter,
Noch immer munter wie ein Fisch.

Doch dann erkennt er plötzlich gar,
Dass er noch nie so munter war.
Er lässt aus Lust und lauter Weile,
Die Freundesschar zum Feste eilen.
Die kommen auch von Nah und Fern,
und hör’n des Menschen Botschaft gern.

Die lautet schlicht und unergriffen,
Ihr müsst im Leben nichts vermissen,
Lasst niemals Eure Freuden aus,
Lebt lustig und in Saus und Braus,
Denkt immer, dass es bald zu Ende;
denn Menschen haben nur zwei Hände.

Der Mensch verschmitzt mit Kopf und Geist,
Das lock’re Lotterleben preist,
Und alle lauschen ob des Rat’s,
Der manchem noch was geben mag.

 

So ist der Mensch mit Einundsechzig,
Auf bestem Weg nach Zweiundsechzig
Und wird dann wie in jedem Jahr,
Den Freunden sagen: „Schau’n ma mal“.

Die „Silbrigkeit“

Ein Mensch, der sich vor vielen Jahren,
Verheiratet, kommt in die Jahre,
Die silbrig glänzen um zum Schein,
Als Silberhochzeit einzureih’n,
In jene Menschenübersicht,
In der man listet, Dich und mich.

Der Mensch bedenkt, dass diese Zeit,
So lange er verbracht zu Zweit,
Am Ende doppelt wertvoll ist,
Weil er als purer Optimist,
Noch stets geglaubt, es mache Sinn,
Zu Zweit – und brächte noch Gewinn.

Doch manchmal ihn der Unmensch plagt,
Der ihn gewissendlich befragt,
Ob es nicht besser doch gewesen,
Hätt’ er allein des Lebens Wesen,
Zum Ziel der Forschung sich gemacht,
Und ob er nicht dabei bedacht,
Dass jeder Euro doppelt viel,
Weil dann das Teilen ganz entfiel

Da aber setzt der Mensch sich durch
Und wischt hinfort vergang’ne Furcht,
Vor Ehe und was danach kam,
Ist seiner Holden auch nicht gram,
Dass sie so manche Mark verbraucht,
Die er doch lieber aufgeraucht,
Vertrunken oder sonst verprasst.

Doch liebe Freunde aufgepasst:

Denn die Moral von der Geschicht’,
Ein Single hat vom Leben nichts.