Ein
Mensch beschließt an diesem Tag,
Den Gruß an die Kollegenschar
Am neunten neunten neunzigneun,
Das dürfte die Kollegen freu’n.
Denn
dieser Tag, das zeigt das Leben,
Den hat es so noch nie gegeben.
Und auch in Zukunft wird’s so sein,
Der Tag ist einsam, und allein.
Der
Mensch jedoch stellt ihm zur Seite,
Noch eine neun und neunundneunzig,
Denn erst die Uhrzeit macht‘s gewiss,
Der Tag dann erst vollständig ist.
9.9.99,
9 Uhr 99 (10 Uhr 39)
Das Unwort '99
Ein
Mensch, ein Jahr, um sich herum
Nur noch das Wort Millennium.
Er
fragt verstört, zum End' der Zeit,
Was dieses Wort Millennium meint.
Von
Mensch zu Mensch lässt sich nur sagen,
Auch dieses Wort ist jene Phrase,
Mit der man deutlich machen will,
Dass man wer ist, und kann und will.
Sich
klug, gebildet auszudrücken,
Von Mensch zu Mensch sich abzurücken,
Im Lichterglanz am Jahresende,
Nichts andres tun zur Jahreswende,
Als das, was man schon immer tat.
Ein Prosit auf das neue Jahr.
So
macht auch die Jahrtausendwende,
Dem Menschen klar, dass es zu Ende.
Ein altes Jahr, das seine Zeit,
Beendet hat und dennoch weiß:
Dass
dieses neue Jahr 2000,
In einem Jahr bestimmt verbraucht ist -
Kein Mensch mehr von Millennium spricht.
Doch
hat der Mensch ein ganzes Jahr,
Ein Wort gebraucht - war ihm das klar?
Es jetzt, wenn man es nachbetrachtet,
Zum Unwort '99 machte.
Geburtstag
– ohne uns
Ein
Mensch bedauert – und auch zwei,
Bei der Geburtstagsfeierei,
Nicht mit – und auch nicht sein zu können,
Dabei, wenn alle Gäste kömmen.
Doch
diese beiden Menschen hier,
Sie wünschen Glück und Freude viel;
Nicht nur an diesem „Feiertage“,
Auch sonst noch lange, viele Jahre.
Drum
nehmt es hin sei’s einerlei,
Dass, wir oh Wunder, nicht dabei.