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Meine Gedichte

Im Stil des Menschen Eugen Roth, weil er vielleicht auch das geschrieben hätte:

Ein Mensch beschließt an diesem Tag,
Den Gruß an die Kollegenschar
Am neunten neunten neunzigneun,
Das dürfte die Kollegen freu’n.
..

Schwäne am Ahr-Ufer

Kommunikations-Zweifel

Ein Mensch sitzt fern vom Ort der Tat,
An dem ein Mensch Geburtstag hat.

Ob E-Mail oder Telefon,
Der Mensch denkt, "ich erreich' ihn schon".

Doch ein, zwei Tage vor dem Tag,
An dem der Mensch Geburtstag hat
Beschleichen ihn schlicht erste Zweifel,
Dass er vielleicht ihn nicht erreiche.

Der Mensch, der Technik doch misstraut,
Und deshalb hat er vorgebaut,

 

Am Schreibtisch einen Brief geschrieben,
Und der beginnt mit Grüßen, lieben,
Zum hochverdienten Ehrentag,
An dem der Mensch Geburtstag hat.

Und endet schließlich hoffnungsvoll,
Dass er ihn auch erhalten soll.

So hat er also doch geschrieben,
Dass Zweifel ihm auch hier geblieben.

Doch diese waren unbegründet,
Denn als das Telefon geklingelt,
Bedankt sich artig der Bedachte,
Von Mensch zu Mensch, dass man ihn achtet.

Neunter neunter neunundneunzig -
neun Uhr neunundneunzig

Ein Mensch beschließt an diesem Tag,
Den Gruß an die Kollegenschar
Am neunten neunten neunzigneun,
Das dürfte die Kollegen freu’n.

Denn dieser Tag, das zeigt das Leben,
Den hat es so noch nie gegeben.
Und auch in Zukunft wird’s so sein,
Der Tag ist einsam, und allein.

Der Mensch jedoch stellt ihm zur Seite,
Noch eine neun und neunundneunzig,
Denn erst die Uhrzeit macht‘s gewiss,
Der Tag dann erst vollständig ist.

9.9.99, 9 Uhr 99 (10 Uhr 39)

Das Unwort '99

Ein Mensch, ein Jahr, um sich herum
Nur noch das Wort Millennium.

Er fragt verstört, zum End' der Zeit,
Was dieses Wort Millennium meint.

 

Von Mensch zu Mensch lässt sich nur sagen,
Auch dieses Wort ist jene Phrase,
Mit der man deutlich machen will,
Dass man wer ist, und kann und will.

Sich klug, gebildet auszudrücken,
Von Mensch zu Mensch sich abzurücken,
Im Lichterglanz am Jahresende,
Nichts andres tun zur Jahreswende,
Als das, was man schon immer tat.
Ein Prosit auf das neue Jahr.

So macht auch die Jahrtausendwende,
Dem Menschen klar, dass es zu Ende.
Ein altes Jahr, das seine Zeit,
Beendet hat und dennoch weiß:

Dass dieses neue Jahr 2000,
In einem Jahr bestimmt verbraucht ist -
Kein Mensch mehr von Millennium spricht.

Doch hat der Mensch ein ganzes Jahr,
Ein Wort gebraucht - war ihm das klar?
Es jetzt, wenn man es nachbetrachtet,
Zum Unwort '99 machte.

Geburtstag – ohne uns

Ein Mensch bedauert – und auch zwei,
Bei der Geburtstagsfeierei,
Nicht mit – und auch nicht sein zu können,
Dabei, wenn alle Gäste kömmen.

Doch diese beiden Menschen hier,
Sie wünschen Glück und Freude viel;
Nicht nur an diesem „Feiertage“,
Auch sonst noch lange, viele Jahre.

Drum nehmt es hin sei’s einerlei,
Dass, wir oh Wunder, nicht dabei.