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Meine Gedichte

Im Stil des Menschen Eugen Roth, weil er vielleicht auch das geschrieben hätte:

Ein Mensch ist stets mit uns’rem Wetter
Ganz unzufrieden und er wettert.
..

Balou

Nicht alles ist alles

Ein Mensch erwartet sich vom Leben,
Dass es ihm möge alles geben.
Der Mensch weiß nicht was alles ist.
Drum denkt er sich, dass der Besitz,
Den er noch nicht real besitzt,
Der Anfang erst vom Reichtum ist.

Der Mensch er rafft und schafft ohn’ Rast,
Bis er das hat, was zu ihm passt,
Von dem er glaubt, bei dem er weiß,

 


 

Dass es für ihn der rechte Preis
Für all sein Streben nach Besitz.

Dann hat der Mensch Geld, Land und Frauen,
Fliegt um die Welt um anzuschauen,
Was er bisher nicht sah noch spürte,
Selbst in den fernsten Winkel führte
Ihn seine Unrast und sein Streben,
Soviel wie möglich Leben nehmen.

Doch eines Tag‘s der Mensch erkannte,
Dass er sich in den Wahn verrannte,
Stets seiner Welt voraus zu sein.
Die war zwar stets ein heller Schein,
Doch menschlich schien sie nicht zu sein,
Er blieb in ihr im Wahn allein.

Geburtstage

Ein Mensch an diesem Tag bedenkt,
Geburtstag, das ist ein Geschenk.
Als er mit zwanzig noch ganz frei
Sich fühlte, und so nebenbei,
Noch nicht bedachte, dass es wahr,
Erfüllt sind zwanzig Lebensjahr.

Mit dreißig er erst richtig weiß,
Das Leben ist voll Glück und Schweiß.

Mit vierzig hat er's dann vollbracht -
Oder auch nicht - was auch nichts macht.

Mit fünfzig kommt der Mensch ins Grübeln,
Wie waren die nur voll zu kriegen.

Dann ward er sechzig und mit Macht,
Erkennt der Mensch; es ist vollbracht.
Zwar ist er noch gesund und munter,
- Zu wünschen sei das auch mitunter -,
Nur nimmt die Zeit rascher den Lauf.
Der Mensch jedoch, hält sie nicht auf.

Deshalb sei ihm an dieser Stelle,
Nun Glück gewünscht auf alle Fälle,
Und dieses sei auch noch gesagt,
Ganz gleich wie alt er heute ward.

 

Hoffen

Ein Mensch hofft stets zum Jahresende,
Auf eine allzeit gute Wende,
Allein, die Wende tritt nicht ein,
Er selbst nur kann ihr Motor sein.

Das Wetter

Ein Mensch ist stets mit uns’rem Wetter
Ganz unzufrieden und er wettert.

Im Frühling, Winter, Herbst und Sommer,
Ob Sonnenschein, Schnee, Blitz und Donner.

Darum beschließt er ganz für sich,
Die Wettersuche Strich für Strich.

Den Längenkreis von Ost nach Westen,
Durchreist er und sucht nach dem besten.

Dann reist er noch von Nord nach Süd,
und sucht, ob’s dort was bess‘res gibt.

So kommt er schließlich auf der Welt,
An jeden Ort, der wohl gefällt.

Und rundherum stellt er dann fest,
Kein Wetter ist, wie er’s gern‘ hätt‘.

Nach langer Zeit, die rasch verronnen,
Der Mensch zu Haus ist angekommen.

Hier stellt er fest und mit Bedacht,
Das Wetter tut stets, was es macht.

Kein Mensch, auch er nicht, wird’s vollbringen,
Dem Wetter seine Macht aufzwingen.

Dem Menschen war zutiefst auch klar,
Das vor ihm schon das Wetter war.

Wenn er mit ihm sich noch so reibt,
Der Mensch, er geht, das Wetter bleibt.