Im
Stil des Menschen Eugen Roth, weil er vielleicht auch das geschrieben
hätte:
Wenn
ein Mensch die 40 zeitigt,
Ist er noch nicht alt - das heißt nicht,
Er vom Leben noch nichts hatte...
Fast
in Reih' und Glied
Ein
Unmensch gratuliert
Ein
Mensch wird vierzig, und er denkt,
Dass nichts so schön wie das Geschenk,
Das aus dem Wörtchen Zeit besteht.
Der
Unmensch aber seinerseits,
Denkt anders, und er meint den Reiz,
Man könnte ja auch Hundert werden,
Dann sind die Vierzig nichts auf Erden.
Sie wären erst ein knappes Halb
Und das bedeutet, noch nicht alt.
Der
Mensch jedoch lässt Vorsicht walten
Bedenkt bei sich, wie bei den Alten,
Dass wirklich nichts von Dauer ist;
Und dennoch hofft er inniglich,
Dass möglichst lang er noch am Leben.
Dem
will der Unmensch Hoffnung geben
Und rät für weit‘re vierzig Jahr‘
Doch so zu leben, wie es war
Mit Mann und Kindern und der Welt
Die eine Kraft zusammenhält,
Von der der Unmensch auch nicht weiß,
Ob sie die Kraft des Alterns heißt.
So
denkt der Mensch am Ende auch,
Dass es wohl richtig und auch Brauch,
Sich heut‘ und hier der Zeit zu freuen.
Und auch die Hoffnung auf ein neues
Jahrzehnt, Jahrhundert, ach was soll’s
Die Lebensuhr ist eh‘ noch voll.
Abschied
Ein
Mensch verlässt den Vorstandsposten.
Er lässt sich diesen Schritt was kosten,
Lädt Freunde samt der Frauen ein.
Der Mensch will nichts als menschlich sein.
Die
Geste danken ihm die Gäste.
Zum Abschied wünschen sie das Beste,
Dem Menschen der so viele Jahr'
Für sie ein Mensch und Freund stets war.
Mensch
und Unmensch werden 40
Wenn
ein Mensch die 40 zeitigt,
Ist er noch nicht alt - das heißt nicht,
Er vom Leben noch nichts hatte.
Wenn
ein Unmensch 'doch dagegen
40 wird, hat er vom Leben
Sicher manches mehr gehabt.
Mensch
wie Unmensch ist dann klar,
Dass ein Leben 40 Jahr',
Relativ zu sehen ist.
Denn
der Mensch macht froh und heiter
In gewohnter Weise weiter.
Doch dem Unmensch droht voll Graus,
wenn er weitermacht das Aus.
Freundschaft
Ein
Mensch hält Freundschaft, und sogar
Hält er die Bande manches Jahr.
Es rinnt die Zeit, oft sie vergeht,
Im Fluge - doch die Freundschaft steht.
Dann
eines Tag‘s bei Sonnenlicht,
Die Freundschaft plötzlich - sie zerbricht.
Der Mensch, er fragt enttäuscht warum?
War mein Verhalten falsch, gar dumm?
Was habe ich dem Mensch getan,
Dass er mir ob der Freundschaft gram?
Der
Mensch jedoch hat nichts im Ohr,
Weshalb die Freundschaft er verlor.
So
grübelt er noch manches Jahr,
Warum den Freund er nicht mehr sah.
Der aber fühlt' sich nur bewogen,
Die neue Freundschaft zu erproben,
Die er erst kürzlich hat begonnen -
Weshalb die alte war zerronnen.
Der Mensch, er sollte deshalb wissen,
Solch eine Freundschaft kann er missen.
Es hält und das für Jahr um Jahr
Nur Freundschaft, die auch wirklich wahr.